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Pi-Pa-Portfolio

Das rundenbasierte computer-/internetgestützte Planspiel zur Unternehmensführung, das an der TU Braunschweig angeboten wird, läuft in diesem Semester anders als bisher: ich führe diesmal ein Lernportfolio ein, Premiere für mich.

Bisher musste gruppenweise ein umfangreiches Strategiepapier angefertigt werden, in dem man vor dem Spiel strategische Vorüberlegungen anstellen sollte, angefangen bei der marktlichen Ausrichtung, über das Personalmanagement bis hin zur Organisationsstruktur. Das ist an sich keine schlechte Idee, nur werden viele der geforderten Bereiche in der Planspiel-Software überhaupt nicht abgebildet. Vorüberlegungen und tatsächliche Handlungsmöglichkeiten hatten also recht wenig miteinander zu tun. Außerdem ging es – wie so häufig – nur um die fachliche Qualifikation. Das möchte ich ändern, mal sehen, ob mir das gelingt.

Semesterbegleitend treten die Studierenden mit ihren virtuelle Unternehmen gegeneinander an und werden ein Portfolio zusammenstellen müssen, das aus drei Komponenten besteht:

  • eine Ausarbeitung zu einem Instrument der Unternehmensplanung als Einzelleistung
  • Reflexionen zu im Planspielprogramm auch wirklich umsetzbaren strategischen Aspekten zu drei Zeitpunkten als Gruppenleistung
  • persönliche Reflexion zu Motivation und Lernzielen am Anfang und zum Lernerfolg am Ende, wozu natürlich das Portfolio herangezogen werden kann

Gerade Letzteres dürfte für die Studierenden ziemlich ungewohnt sein, aber das eigene Können, Wollen, Sollen und Dürfen bewusst zu hinterfragen, kommt in der Betriebswirtschaftslehre ja manchmal zu kurz. Benotet wird dieser Teil (natürlich) nicht. Bin gespannt, wie das mit diesem Portfolio klappt.

Das alles wird in ein Blended-Learning-Szenario eingebettet, wo die in Eigenarbeit erstellten Inhalte für die anderen Teilnehmer aufbereitet werden müssen: die Planungsinstrumente in mehreren Sitzungen per Lernen durch Lehren, die Strategieüberlegungen als Gruppenpräsentation samt Befragung in einer Art Entlastung des AG-Vorstands am Schluss.

Wenn es gut läuft, dann müsste man „nur“ noch ein besseres Planspiel programmieren. Ideen dafür hätte ich einige, aber das wäre ein anderer Blogeintrag…

Der Wettbewerb: Öffentliche Seminare im Web 2.0

Seit Mitte April läuft bei uns an der Uni unter dem Titel „Gemeinsam einsam, oder wie?“ ein öffentliches Seminar. Eine der Grundideen dahinter wird in dem kurzen Video unten verdeutlicht. Wenn ihr die gut findet, würde es mich freuen, wenn ihr beim Wettbewerb „Campusemerge 2010“ dafür abstimmt. Man muss sich zwar anmelden, damit man teilnehmen darf, aber dafür nimmt man auch automatisch an der Verlosung eines iPad teil – für diejenigen, die damit etwas anfangen können.

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Gemeinsam einsam, oder wie?

Unter dem Motto „Gemeinsam einsam, oder wie?“ habe ich vorgestern ein Seminar zum Thema Teams gestartet. Es handelt sich dabei um eine Neugestaltung der bisherigen Vorgehensweise, der ich verschiedene Ideen zugrunde lege:

  • Teamarbeit gilt als wichtig, dann sollte man doch im Studium auch im Team arbeiten.
  • Zusammenarbeit beim Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten wird immer wichtiger, dann sollte man Seminararbeiten doch auch im Team verfassen.
  • Das Web 2.0 durchdringt die Gesellschaft immer stärker, dann sollte man dessen Nutzung doch auch mal praktisch einbinden und die Arbeit damit üben.
  • Theorie und Praxis sollen verknüpft sein, probieren wir anhand möglichst plastischer und moderner Themen.
  • Öffentliche Wissenschaft eröffnet viele Chancen, dann sollte man die auch ergreifen.
  • Forschendes Lernen ist nötig und möglich, na, dann machen wir’s doch!

Welche Ziele möchte ich letzlich erreichen? Nach der Teilnahme am Seminar sollen die Grundlagen des selbstständigen wissenschaftlichen Arbeitens beherrscht werden, man soll das Arbeiten im Team erfahren haben und zudem sollen Wikis als brauchbares Werkzeug zur gemeinsamen Konstruktion von Wissen vorgestellt werden.

Als Konsequenz gibt es keine Einzelarbeiten, sondern sie müssen stets in einer Gruppe verfasst werden. Außerdem erwarte ich keine Abgabe der  Seminararbeiten in Papierform, sondern sie entstehen öffentlich in einem Wiki – Interaktion mit der Welt ist gewünscht. Themenvorschläge habe ich gemacht – einige eher theoretisch angelegt, andere eher praktischer Natur – eigene dürfen jedoch ebenso eingebracht werden. Außerdem wird nicht vorgegeben, welche Fragen konkret beantwortet werden müssen. Die Studierenden erarbeiten diese gemeinsam im Team und ergründen selbstständig (jedoch bei Bedarf mit meiner Unterstützung), mit welchen Methoden sie ihre Fragen beantworten möchten. Einzig bei der Darstellung der Ergebnisse werden einige Vorgaben gemacht, um eine gewisse Vergleichbarkeit herzustellen und an aktuelle Gepflogenheiten im praktischen Wissenschaftsbetrieb heranzuführen. Die Ausarbeitung wird von einigen Präsenzveranstaltungen begleitet und die Ergebnisse in Form eines „Lernen-durch-Lehren“-isierten Infomarkts weitergegeben, eventuell zusätzlich durch eine öffentliche Ausstellung.

So weit der Plan, den ihr ausführlicher auch auf der Wiki-Seite zum Kurs nachlesen könnt. Welche Meinung habt ihr dazu? Könntet ihr euch vorstellen, das auch so zu machen? Habe ich vielleicht irgend etwas nicht bedacht, was mir wirklich Probleme bereiten könnte?