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„Dass wirklich so meine beste Idee dann einfach kopiert wird und ich gar nichts davon habe.“

Vor einer gefühlten Ewigkeit (2013) fand in Potsdam die Veranstaltung Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung statt. Zwei damalige KollegInnen und ich stellten dort einige der Problemchen vor, mit denen wir zu kämpfen hatten, um Lehrende zum Führen eines Portfolios zu bewegen und sie dabei zu begleiten. Vor ein paar Tagen ist nun der zugehörige Sammelband mit unserem schriftlichen Beitrag erschienen, den es auch kostenlos online zu lesen gibt.

Für den Artikel hatten wir im Vorfeld Interviews mit Lehrenden geführt. Als eines der Problemfelder hatte sich dabei das Thema Öffentlichkeit herausgestellt, auf das wir besonders eingegangen sind. Insbesondere die eingebundenen Zitate der Lehrenden dazu dürften interessant sein.

„Dass wirklich so meine beste Idee dann einfach kopiert wird und ich gar nichts davon habe.“

Die Öffentlichkeit allein ist (natürlich) nicht das einzige Hemmnis, zumal es den Lehrenden freisteht, einzelne Artefakte ihres Portfolios teil- oder auch komplett nicht-öffentlich zu nutzen. Aspekte wie Organisationskultur, Aufwand-Nutzen-Verhältnis, Schreiben und Partizipation sowie Technik und Rechtsfragen spielen aber auch eine Rolle. Mehr dazu könnt ihr auf der Lehrportfolio-Plattform von teach4TU nachlesen — oder im gerade erschienenen Beitrag.


Beuße, Mareike; Czerwionka, Thomas; Tacke, Oliver (2016): „Also es gibt auf jeden Fall Sachen, die ich nur bei mir lassen würde.“ – Herausforderungen der öffentlichen Lehrportfolionutzung an der TU Braunschweig, in: Aßmann, Sandra; Bettinger, Patrick; Bücker, Diana et al. (Hrsg.): Lern- und Bildungsprozesse gestalten Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung (JFMH13), Münster, S. 217-226.

„Patience is for wimps!“

Wahrscheinlich war der Schritt, den ich heute gegangen bin, längst überfällig: Ich habe um eine Aufhebung meines Arbeitsvertrags zu Ende Februar 2016 gebeten. Mit meinem Urlaub, den ich angesammelt habe, ist der Dezember damit quasi mein letzter Monat bei teach4TU an der TU Braunschweig.

Kein Drama. Wir passten einfach nicht zusammen. Auf der einen Seite ein schizoid-hysterischer Generation-Y-ler mit Gestaltungsdrang; auf der anderen Seite eine bummelige Einrichtung, die uns keine bedeutungsvollen Entscheidungen überlässt, keine Perspektiven für eine persönliche Weiterentwicklung aufzeigt und neuerdings darauf besteht, dass wir unsere Anwesenheitszeit mit Papier- Stempelkarten erfassen — uns Erforderlichkeit und Nutzen aber auch nach vier Wochen nicht erklären kann oder will.

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Auf der einen Seite jemand, der sich für das Thema Bildung mit digitalen Medien begeistert; auf der anderen Seite ein Umfeld, wo all die Themen nicht einmal eine Nische besetzen, die beispielsweise meine Twitter-Timeline diskutiert. Naja, und an diversen anderen Stellen passt es halt auch nicht. Es ist so. Schluss damit.

Was ich ab März wo mit wem oder ohne wen mache, kann ich tatsächlich noch nicht genau sagen. Aber bei teach4TU an der TU Braunschweig geht’s für mich nicht mehr.

Ich denke kurz nach über „Fortbildungskultur mit und über digitale Medien“

Am Dienstag fand der 68. #EdChatDE zum Thema „Fortbildungskultur mit und über digitale Medien“ statt. Ich war leider selbst nicht dabei, nehme aber den zugehörigen hörenswerten Podcast von Torsten Larbig als Anlass, darüber laut schriftlich nachzudenken.

Was ist mein Bezugspunkt dazu? Natürlich auf jeden Fall das, was ich selbst mache; wie ich selbst mit und über digitale Medien lerne:

  • Ich folge Menschen auf Twitter und beschäftige mich mit ihren Empfehlungen, seien es Texte, Podcasts oder Videos zum Thema digitale Medien.
  • Ich diskutiere zwischendurch immer wieder mal mit Menschen auf Twitter über das Thema. Mal einfach so, manchmal auch im Rahmen des oben genannten #EdChatDE.
  • Ich höre seit einigen Wochen morgens auf dem Weg ins Büro Podcasts zum Thema, beispielsweise Bildung — Zukunft — Technik. Darüber denke ich währenddessen nach und vor allem bei einem Zwischenstopp zum Kaffeetanken. Dabei ist der Podcast dann aber ausgeschaltet.
  • Ich probiere Digitalkrams aus, seien es Werkzeuge oder didaktische Konzepte .
  • Ich verblogge immer wieder hier Gedanken, weil sie sich nicht nur beim Reden allmählich verfertigen, wie es Torsten Larbig über Heinrich von Kleist sagt, sondern auch beim Schreiben.

Sicher gibt’s da auch noch ein paar mehr Sachen, aber die sind mir spontan eingefallen. Nachtrag: Es dreht sich dabei nicht nur um Digitalkrempel, aber er spielt oft eine Rolle. Ich bilde mich sowohl analog zu Digitalia fort als auch mit digitalen Medien zu ganz anderen Inhalten.

Kurioserweise nehme ich bei vielen Personen meines näheren Umfelds aus der Weiterbildungsecke keine Fortbildungskultur mit oder über digitale Medien wahr, sondern von fehlendem Antrieb („Will ich lernen!“ oder „Spannend, EduCamp!“ — es passiert aber nix) über Hilflosigkeit („Ich kann das nicht, es muss mich erst jemand schulen.“) stellenweise gar pauschale Ablehnung („Ich rede lieber mit Menschen.“ oder „Ich brauche das nicht, ich habe das bisher auch nicht vermisst.“). Das irritiert mich durchaus.