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Der Wettbewerb: Öffentliche Seminare im Web 2.0

Seit Mitte April läuft bei uns an der Uni unter dem Titel „Gemeinsam einsam, oder wie?“ ein öffentliches Seminar. Eine der Grundideen dahinter wird in dem kurzen Video unten verdeutlicht. Wenn ihr die gut findet, würde es mich freuen, wenn ihr beim Wettbewerb „Campusemerge 2010“ dafür abstimmt. Man muss sich zwar anmelden, damit man teilnehmen darf, aber dafür nimmt man auch automatisch an der Verlosung eines iPad teil – für diejenigen, die damit etwas anfangen können.

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Wir brauchen mehr Mediennutzungskompetenz – Tun wir was dagegen!?

Viele Menschen beschäftigen sich in Deutschland damit, wie man das Lernen in Schulen, Universitäten und anderswo durch die sinnvolle Einbindung des Internets und elektronischer Geräte verbessern kann: Der Verein ed-on fördert Ideen, die das lebenslange Lernen mit Online-Medien unterstützen, an der RWTH Aachen erprobt man, wie man mit Microblogging Lehrveranstaltungen verbessern kann, an der TU Braunschweig möchte man am liebsten gleich den „mobile campus“ ausrufen und jeden Studenten mit einem mobilen Kommunikationsgerät ausrüsten, … Die Liste könnte ich noch deutlich verlängern. Mediennutzungskompetenz ist schlicht ein wichtiger Faktor für ein aktives Bürgerengagement in der heutigen Informationsgesellschaft, findet zumindest der Europäische Rat für Bildung, Jugend und Kultur. Zahlreiche Wissenschaftler, Fachleute aus dem Medienbereich und viele andere fordern im medienpädagogischen Manifest: „Keine Bildung ohne Medien“.

Und dann finde ich in den Nachrichten aus meinem alten Heimatstädchen folgende Meldung: „Handy-Verbot an Lessing-Realschule“ Einige Schüler fertigten offenbar Fotos und Videos von ihren Mitschülern an, auf denen diese in peinlichen Situationen zu sehen sind. Danach wurden die Resultate im Internet veröffentlicht. Konsequenz? Allen Schülern wird während des kompletten Schultags, also inklusive der Pausen, die Nutzung von Mobiltelefonen untersagt. Man überlegt gar, das Verbot auf andere elektronische Geräte wie MP3-Spieler auszuweiten.

Natürlich finde ich das Verhalten der betreffenden Schüler keinesfalls in Ordnung, sicher sind sie auch entsprechend bestraft worden. Nun aber alle Schüler unter Generalverdacht zu stellen und damit letztlich wieder einmal nur die Symptome zu bekämpfen, nicht aber die „Krankheit“, halte ich für den falschen Weg. Statt den Schülern offen klarzumachen, was sie da tun, ihre Kompetenz im Umgang mit Medien und vor allem mit anderen Menschen zu fördern, wird ein Verbot erlassen – ein einfacher Weg. Vielleicht drückt dieses Vorgehen aber auch schlicht etwas aus, nämlich Hilflosigkeit. Hilflosigkeit, weil man selbst nicht so genau weiß, was dieses neumodische Zeugs wirklich ist und nicht erkennt, welche sozialen und kulturellen Funktionen es inzwischen erfüllt und wie man es sogar zum Lernen einsetzen könnte.

Was das für mich bedeutet? Schlicht und einfach: Es gibt noch viel zu tun, packen wir’s an!