Wofür braucht die Welt das iPad?

Ich bin spät dran, aber ich habe mir heute die Rede von Steve Jobs angesehen, in der er das iPad präsentierte. Zum Glück habe ich aber auch festgestellt, dass ich wohl nichts verpasst habe…

Zugegeben, als Fan von Star Trek wäre solch ein schmales Tablett tatsächlich ein nettes Gimmick. Aber braucht man das wirklich?

Als Ersatz für einen normalen Rechner taugt das iPad wohl kaum. Man kann zwar Surfen, E-Mails schreiben und per spezieller Version von iWork auch Texte verarbeiten, Tabellen kalkulieren oder Präsentationen basteln – spätestens bei Spezialanwendungen muss das Gerät aber passen, und bequem dürfte das Arbeiten auch nur in Liegeposition sein. Da hilft es auch nicht, dass man sich bei der bisher verfügbaren Software im AppStore bedienen oder per Docking Station eine echte Tastatur spendieren kann.

Also vielleicht ein Ersatz für ein Telefon? Kaum, und das Telefonieren ist auch gar nicht vorgesehen. Technisch wäre das sicher problemlos möglich, aber wer will das Ding schon immer mit sich herumtragen? Dafür ist es schlicht zu groß – und wer seine Umwelt nicht nerven will oder Wert auf seine Privatsphäre legt, müsste stets Ohrhörer im Gepäck haben.

Also bleibt ein iPad als Zusatzgerät – aber warum? Unterwegs kommt man mit dem iPhone schon sehr weit, stationär kommt man mit einem normalen Rechner oder Laptop besser zurecht, und es bleiben diverse Störfaktoren: Der Austausch mit anderen Geräten wird ebenso restriktiv sein wie gewohnt. Geht der Akku hops, muss man das ganze Gerät einschicken. Eine Kamera, zum Beispiel zum Skypen – Fehlanzeige.

Sicher wird es dennoch zahlreiche Leute geben, die der Versuchung erliegen, und vielleicht verspüre ich ja beim Ausprobieren auch einen Hauch von „amazing“, „great“ oder „fantastic“, der die Präsentation von Steve Jobs mantraartig durchzog. Hoffentlich schalte ich mein Hirn dann aber doch noch rechtzeitig ein und sage: Nein, danke.

3 thoughts on “Wofür braucht die Welt das iPad?

  1. Nunja,
    wenn man kein Iphone besitzt, weil einem einfach der zwingend notwendige Vertrag zu teuer ist, und nur ein „Standard“ Telefon besitzt, kann so ein Gerät schon sinnvoll sein, finde ich.
    Ich hab bisher, wenn ich zu Vorlesungen oder so gehe, oder Zug fahre, immer mein Laptop dabei, welches dank einer passablen Akkulaufzeit von 5h eine ganz ordentliche Mobilitätsgarantie von sich gibt.
    Trotzdem benutze ich es eigentlich nur fürs Internet, zum Lesen von Mails, oder zum Lesen von Dokumenten bzw. Filme gucken / Musik hören…genau die Einsatzgebiete des iPad. Und da der Preis zumindest in Amerika ziemlich passabel im Vergleich zu anderen Apple Produkten ist, bin ich tatsächlich am überlegen, mir so etwas zuzulegen. Ich hab eben auch kein Iphone, mit dem ich gut Videos gucken, oder schnell surfen oder Mails ordentlich lesen kann.

    Soviel zu einer etwas anderen Beleuchtung der Situation, die natürlich jeder für sich und seine Situation anpassen muss ;).

    MfG
    grillkohle

  2. Wenn man kein Smartphone besitzt, mag das eine halbwegs sinnvolle Option sein – aber eben nur als Zusatzgerät, für das man extra zahlen muss. Da würde ich mir überlegen, ob es nicht auch ein gutes Smartphone tut.

    Bin aber auf die ersten Erfahrungsberichte gespannt:
    – „Sorry, das Video kann ich mir gerade nicht angucken.“ Flash kann man mögen oder nicht – ich mag’s eigentlich nicht – aber mit dem iPhone stand ich schon zu oft vor verschlossener Tür.
    – „Du hast die Datei nur auf einem USB-Stick? Sorry, den kann ich nicht mal schnell bei mir anstöpseln.“ Schon zu oft erlebt, dass der Austausch mit anderen macgyvereske Verrenkungen erfordert.
    – „Warte, ich schließe Pages, dann kann ich mit Safari im Netz nachsehen. Und Safari wieder zu, Pages auf. Was? Was heißt, du hast das getwittert. Hatte ich gerade nicht an…“ Es fehlt (mir) schlicht die Unterstützung von Multitasking. Ich kann zum Beispiel nicht an einem Text arbeiten und trotzdem gleichzeitig über Twitter auf dem Laufenden bleiben.

    Was die Onlinerei angeht: In den USA sicher prima, in Deutschland sieht die Lage leider anders aus. Das Preis-Leistungs-Modell von T-Mobile kenne ich leider nur zu gut.

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