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Let’s hang out for learning!

Seit einigen Tagen darf man Google+ testen. Und, wie fast zu erwarten war, wird recht viel Wirbel darum gemacht. Der Dienst macht einen aufgeräumten und guten ersten Eindruck, aber eigentlich ist es nur eine weitere Plattform für soziales Netzwerken im Internet, genau wie Facebook oder die VZ-Netze. Abwarten, was daraus wird. Eine Funktion finde ich allerdings besonders spannend: die Hangouts.

Ein Hangout ist erst einmal nichts weiter als eine Kombination aus Text und Videochat, zu dem man gezielt Bekannte aus seinen Circles oder auch öffentlich einladen kann. Circles sind frei und sehr einfach definierbare Bekanntenkreise, die sich individuell ansprechen lassen. Bis zu zehn Teilnehmer sind wohl in einem Hangout möglich. Gleichzeitig zum Quatschen kann man aber auch zusammen Videos auf YouTube schauen. Das sieht etwa so aus wie auf dem folgenden Bildschirmfoto (mangels weiterer Teilnehmer gerade nur mit der Webcam-Aufnahme von mir und reisebedingt auch nur in schmaler Bildschirmauflösung eines Netbooks).

Google+ Hangout mit Chatfenster und YouTube-Video

Google+ Hangout mit Chatfenster und YouTube-Video

Mich bringt das auf Ideen rund um das Thema Lernen:

  • Ich möchte mir einen Vortrag oder eine Vorlesung anschauen, die auf YouTube zu finden ist. Ich kann dann einfach spontan (oder geplant) Leute dazu einladen, mitzuschauen und mit mir darüber zu diskutieren. Wenn ich als Lehrender selbst Videos zur Vorbereitung auf Veranstaltungen anbiete, kann ich natürlich auch vorschlagen, dass sich Lernende online zum gemeinsamen Anschauen treffen, wenn es im echten Leben nicht hinhauen sollte.
  • Wenn YouTube irgendwann einmal die Live-Streaming-Option auf breiterer Front verfügbar macht, könnte man auf dieselbe Weise auch zusammen Konferenzen oder andere Veranstaltungen aus der Ferne besuchen.
  • Jemand möchte über das Web einen Kurs oder Ähnliches anbieten, manch einer nutzt dafür bisher Skype. Vergleichbare Möglichkeiten bekommt man auch mit den Hangouts von Google+, kann aber zusätzlich unkompliziert Videos einspielen.

Keine großen Ideen, und natürlich gibt es für solche Szenarien auch professionelle Programme, die dafür besser geeignet sind (vielleicht auch bald über Facebook) – aber über Google+ sind solche Funktionen grundsätzlich sofort und für jedermann kostenfrei verfügbar. Über die weiteren Möglichkeiten der Plattform kann man vielleicht gleich weitere Dinge anknüpfen.

Müsste man sicher genauer durchdenken und in der Praxis erproben, aber warum nicht? Hätte wirklich Lust dazu, allerdings eigentlich keine Zeit. Also, wer macht das für mich und berichtet?

Von Androiden und Äpfeln

In wenigen Tagen ist es so weit: Apple bringt das iOS 4 heraus und gleich ein neues iPhone dazu. Na und? Ich habe mein altes iPhone 3G vor drei Tagen durch ein HTC Desire ersetzt und bereue das kein bisschen.

Das Gerät selbst ist schick und könnte von der Optik her auch vom „Dark Knight“ benutzt werden :-) Die Auflösung des Displays ist höher als bei meinem alten iPhone, was sich positiv bemerkbar macht. Ja, das neue iPhone hat da noch einen Tick mehr zu bieten und ist sicher auch an anderen Stellen von der Hardware her besser. Dafür kostet es auch locker mal über das Doppelte, nämlich ’nen Tausender!

HTC Desire

HTC Desire

Aber wie fühlt es sich so an als Umsteiger? Ich müsste nicht das komplette Gerät einschicken, wenn mal etwas mit dem Akku sein sollte, weil man den herausnehmen kann – simpler Austausch. Braucht man ein neues Datenkabel, besorgt man sich ein ganz normales microUSB-Kabel statt eines teuren, proprietären von Apple, …

Aber die auffälligste Veränderung ist natürlich das Betriebssystem: Android. Die Bedienung ist schon anders, ich würde sogar sagen, schwieriger zu erlernen. Das liegt aber nicht daran, dass es umständlich wäre, sondern weil man einfach viel mehr Möglichkeiten hat! Man kann so viele Kleinigkeiten einstellen, dass es für einen Nerd wie mich eine helle Freude ist.

Sehr praktisch sind beispielsweise „Widgets“, die man bei vielen Programmen alternativ zum Programmsymbol auf dem Bildschirm platzieren kann; so habe ich mir eine Übersicht erstellt, mit der ich meine anstehenden Aufgaben, den nächsten Termin im Kalender und die aktuellen Feeds aus meinem Newsreader auf einen Blick sehen kann. Statt nach dem Anstöpseln an einen Rechner gerade mal die Fotos kopieren zu können, bekommt man Zugriff auf alle Dateien auf der austauschbaren Speicherkarte.

Außerdem gibt es praktisch alles, was man als ehemaliger iPhone-Nutzer auch kennt. Zahlreiche Programme gibt es im „Market“, dem Äquivalent zum AppStore, und darunter sind viele alte Bekannte: CoboCards, WordPress, Dropbox, der DB-Planer, … Für Twitter nutze ich Twidroid, FeedR liefert mir Nachrichten, Andricious verwaltet meine Lesezeichen bei deli.cio.us, usw. Hier habe ich dann auch noch eine Besonderheit entdeckt: Will man beim iPhone mehrere Dienste koppeln, zum Beispiel aus Newsrack Nachrichtern per Twitter weiterversenden, muss man im Programm die Zugangsdaten eintragen – in jedem Programm erneut. Bei Android macht man das pro Dienst nur einmal. Einmal Twitter eingetragen, und schon können andere Programme die Option anbieten, darüber etwas zu versenden.

Für Umsteiger erweist sich übrigens das Programm doubleTwist als praktisches Hilfsmittel, denn seine Musik kann man mit iTunes natürlich nicht mit Android-Geräten wie dem HTC Desire verwalten. Das Programm bietet Zugriff auf den besagten „Market“, abonniert Podcasts, Lieder kauft man darüber halt bei Amazon (bisher geht letzteres nur in den USA). Und der Clou: Das Programm importiert sogar die Musikbibliothek von iTunes samt Playlists. Einfacher geht’s nicht.

Meine Meinung: Wer genügend Kleingeld hat und sich einen goldenen Käfig wünscht, der sollte zum iPhone greifen. Wer die Freiheit liebt, wählt ein Telefon mit Android.

p.s.: Wer sich über die schlechte Qualität des Fotos wundert – habe ich mit dem alten iPhone gemacht…