Der Punktefluch

beach4TU

Neben meiner eigentlichen Arbeit beschäftige ich mich ab und an mit dem Thema Gamification, das heißt der Nutzung spielerischer Elemente außerhalb von Spielen. Das kann beispielsweise auch die Lehre sein. Ganz konkret ausprobiert habe ich das Prinzip aber gerade für so etwas wie eine Teambuilding-Maßnahme – mit beachtlichen Ergebnissen.

Im vergangenen Jahr durfte ich erstmals am Weihnachtsmarkt-und-Hochschuldidaktik-„Programm“ (WundH) teilnehmen, das einer meiner Kollegen organisierte. Wer aus unserem Team Zeit und Lust hatte, konnte sich abends in geselliger Runde bei einem heißen Getränk treffen. Aufgepeppt wurde das ganze, weil man ab einer bestimmten Zahl an Getränken und Besuchen ein „Zertifikat“ erhielt. Das fanden wir alle großartig, und wir kamen auf die Idee, ein Partnerprogramm für den Sommer zu stricken: Die Idee zu beach4TU war geboren.

Statt einer bestimmte Anzahl an Besuchen, Getränken und Speisen als „Prüfungsleistung“ vorzugeben, gab es bei beach4TU aber unterschiedlich viele Punkte auf den Konsum. Wie bei einem Rollenspiel entschied die Punktzahl über das Level, auf dem sich die TeilnehmerInnen befanden. Außerdem konnten für bestimmte Leistungen Badges erworben werden. Jeder konnte sich also zu Beginn des Programm selbst ein Ziel setzen und sich überlegen, auf welchem Weg er es erreichen will. Begleitet habe ich das Ganze einfach in einem eigens für beach4TU aufgesetzten Blog, wo regelmäßig berichtet wurde und wo auch der aktuelle Punktestand aller TeilnehmerInnen samt Badges stets sichtbar war – die Updates nach einem Termin wurden stets gespannt erwartet :-) Damit das Programm nicht in einen reinen Wettstreit ausartet, gab es zudem die Möglichkeit, Punkte an andere zu verschenken und ihnen so vielleicht noch ein Level weiter zu verhelfen.

Das Programm hat wirklich Spaß gemacht. Ist mal etwas anderes als abends einfach so wegzugehen. Außerdem wurden tatsächlich viele, viele Punkte gesammelt. Ich würde ihnen wirklich eine motivierende Funktion unterstellen! Das kann bei Bepunktung von alkoholischen Getränken natürlich auch zum Fluch werden :-/ Als Einschränkung muss ich außerdem anmerken, dass ich keinen Vergleich habe und nur mutmaßen kann, ob der Einsatz von Gamification tatsächlich einen quantitativ positiven und qualitativ-normativ negativen Einfluss auf den Konsum hatte. Vielleicht hilft eine (anonyme) Selbsteinschätzung der Beteiligten als Kommentar weiter?

Wie auch immer, ich habe selbst schon einige Ideen zur Erweiterung und Verbesserung. Das Konzept wird einfach bleiben – schließlich soll nicht erst ein Handbuch gewälzt werden müssen – aber die eine oder andere Sache lässt sich sicher auch noch schöner hinbekommen.

4 thoughts on “Der Punktefluch

    1. Das habe ich zum Ende des Textes eingeflochten, muss ich vielleicht noch um einen Satz ergänzen. Ist ja durchaus ein bisschen fragwürdig, wenn du den Alkoholkonsum dermaßen förderst, oder? Daher Fluch.

      1. Achsojadass. Aber doch nur, wenn Ihr regelmäßig an Orten aufwacht, an denen man sich nicht erwartet hätte. Alternative wäre ein abendliches Zusammenkommen zum Teetrinken… oder Milch…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert