Vor einer Weile bin ich über das Thema LEGO Serious Play gestolpert, und vergangene Woche haben ein Kollege und ich die bunten Klötzchen in einem Workshop für ProfessorInnen benutzt. Das hat allen Freude bereitet und gut funktioniert.
Am ersten Tag bestand eine Einstiegsaufgabe darin, sich in vier Kleingruppen zu überlegen, was zum Misslingen einer Vorlesung beitragen kann. Was macht eine Veranstaltung wirklich kaputt? Getrennt betrachtet wurden Lehrende, Studierende, der Inhalt und die Rahmenbedingungen – und visualisiert wurden die Probleme mit LEGO-Steinen. Die Ergebnisse waren ganz unterschiedlich. Einige Bauwerke zeigten ganz konkret eine schwierige Situation, andere stellten den Sachverhalt abstrakt dar. Ein Beispiel ist auf dem Foto zu sehen: Ein Lehrender als kluge Leuchte, der sein gesammeltes Wissen aber einfach unstrukturiert vor sich ausbreitet. In jedem Fall boten sie einen guten Ausgangspunkt für den weiteren Verlauf des Workshops.
Als kurze Rückmeldung zum ersten Tag haben wir eine abgewandelte Form des Fünf-Finger-Feedbacks benutzt. Die TeilnehmerInnen sollten sich überlegen, womit sie zufrieden waren, was ihnen nicht so gut gefallen hat, was sie mitgenommen haben und was ihnen zu kurz gekommen ist. Den davon für sie wichtigsten Punkt haben sie auf einer Moderationskarte festgehalten. LEGO wurde gar zweimal „mitgenommen“.
Am zweiten Tag haben wir auf die Ergebnisse des ersten Tages zurückgegriffen. Die Lego-Modelle sollten nun so modifiziert werden, dass eine gelungene Veranstaltung entsteht. Es wäre schließlich einerseits nicht so schön, wenn ein negatives Bild zurückbliebe. Andererseits sollte auch über Handlungsbedarf und -möglichkeiten nachgedacht werden.
Wahrscheinlich gibt es noch zig andere Möglichkeiten, wie man LEGO in Workshops einsetzen kann. Wir werden das sicher noch in der einen oder anderen Form ausprobieren. „LEGO ist zeitlos.“
Lego ist nicht nur zeitlos, sondern auch fächerübergreifend einsetzbar. Dafür erntet man von Erwachsenen zwar manchmal mitleidige Blicke, aber das Wichtigste ist für mich, dass es den Schülern Spaß macht und Wissen spielerisch vermittelt.
Vielleicht wird Lernen oft nur mit Anstrengung in Verbindung gebracht, nicht aber auch mit Freude?
Macht Lernen nicht erst dann Spaß/Freude, wenn man sich dafür auch anstrengen muß?
Auch. Das „Produkt“ erfreut, wenn man es sich erarbeitet hat.
Habe mich schlecht ausgedrückt. Mir ging es um die mitunter von mir wahrgenommene Vorstellung, der „Prozess“ dorthin müsse/dürfe/würde per se keine Freude bereiten.