Vielleicht ist es nur ein Hype, aber in letzter Zeit sprießen immer mehr sogenannte Coworking-Spaces aus dem Boden; der bekannteste Vertreter in Deutschland dürfte das betahaus in Berlin sein.
Solche Coworking-Spaces stellen Freiberuflern verschiedene Arbeitsplätze und Besprechungsräume sowie die notwendige Infrastruktur wie Netzwerkzugang, Drucker, usw. zur Verfügung, die sie flexibel mieten können. Darüber hinaus wird oft einfacher Zugang zu Kaffee und Club-Mate angeboten :-) Coworking-Spaces bieten die Möglichkeit, unkompliziert neue Kontakte zu knüpfen, sich über die eigenen Ideen und Projekte auszutauschen und neue anzustoßen. Es entsteht eine kreative, potenziell interdisziplinäre Umgebung, welche die eigene Arbeit bereichern kann und auch gezielt für Open Innovation genutzt werden könnte.
Mit kam vor einer Weile die Idee, auch an der Uni solche Coworking-Spaces für Studierende einzurichten, die für eigene Projekte wie Abschlussarbeiten, Softwareentwicklung oder gar eine Unternehmensgründung genutzt werden können. Zwar gibt es bereits Arbeitsplätze in der Bibliothek oder in Computerräumen, doch sind diese rar und kaum für den Austausch untereinander ausgelegt. Die Coworking-Spaces sollten allerdings auch mehr sein, als eine uninahe Gelegenheit, seine Hausaufgaben zu erledigen oder Zeit zwischen zwei Veranstaltungen totzuschlagen. Außerdem: „Bezahlt“ werden soll nicht in barer Münze, sondern anders – vielleicht mit der Vorstellung des Projektes im Rahmen einer Vorlesung oder so.
Um ein möglichst praxisnahes Konzept zu erhalten, würde ich das über die Vergabe von Abschluss-Arbeiten realisieren wollen – schließlich sind Studierende die Zielgruppe und thematisch passt das prima in den Bereich des Lehrstuhls, an dem ich arbeite – der heißt zwar nicht Unternehmensführung, aber das steckt da drin. Ein paar ausführlichere Gedanken habe ich mir auf meiner Wikiversity-Seite gemacht.
Aber: Vielleicht taugt die Idee auch nichts? Vielleicht doch, aber das gibt es schon irgendwo? Oder ihr habt sonst einfach coole Anregungen? Dann ab damit in den Kommentarbereich hier im Blog oder auf die Wikiversity-Seite.
Völlig neben dem eigentlichen Thema, aber: Was macht (ernsthaft, das ist eine Frage) „betahaus“ zum _bekanntesten_ Vertreter seiner Zunft? Abgesehen davon, dass Coworking-Spaces in ausgewählten Regionen der USA Alltag, in Dtl. hingegen eher Randerscheinung sind… diesem Foliensatz folgend ist betahaus weder Vorreiter noch Quadratmeterprimus in dt. Landen.
Wenn ich irgendwas zum Thema lese/sehe, wird das betahaus als Beispiel herangezogen:
* Club der Kreativen, Süddeutsche Zeitung vom 05./06.02.2011
* Kollegen zur Miete, Zeit campus Nr. 1/2011
* Kulturzeit von irgendwann 2010, 3sat
Ich ergänze gerne noch „in Deutschland“, wenn das dein Bedürfnis nach Präzision beruhigt :-)
Meine Frage resultierte eher aus dem Umstand, dass mir zuvor — auch mangels Recherche — außer Co-Up kein Coworking-Space in Dtl. namentlich bekannt war. Und dieser war mir eher zufällig untergekommen, da ein „Lead-Developer“ von CouchDB diesen in der Vergangenheit wiederholt als (eine) Brutstätte des inzwischen recht populären (Datenbank-)Produkts angeführt hat.
Insofern zielte meine (vollkommen kernthemenunbezogene) Frage in die Richtung: Kennt „man“ betahaus aufgrund seines herausstechenden Selbstmarketings, bekannter Unternehmen/Produkte, o.ä. etc. pp.
Die Frage kann ich dir leider nicht beantworten.
Aber die „gängigen“ Medien scheinen (nach meiner gänzlich unrepräsentativen Stichprobe, bei Handelsblatt, Welt, Faz & Co. wird man aber auch fündig) das betahaus als Musterbeispiel für Coworking-Spaces auserkoren zu haben. Warum auch immer.
Je länger ich drüber nachdenke, desto eher glaube ich, auch Mitarbeiter der Uni sollten zeitweise in einem Coworking-Space (auf dem Campus) arbeiten können: „hierarchie“-übergreifender Austausch mit anderen aus anderen Fachgebieten (ggf. gezielt ansteuerbar über dezentral organisierte Coworking-Spaces mit Fachschwerpunkten), potentiell besseres Verständnis der uniinternen Belange anderer – seien es Studierende, Verwaltungsmitarbeiter, …
Nun, sagen wir mal: Das ist mindestens ein „gänzlich“, wenn nicht gar auch ein „unrepräsentativ“ zu viel. Wer auf ein(e) derartige(s) „Coverage“ in solch einer erlesenen Kollektion namhafter dt. Tageszeitungen verweisen kann, kann schon mal als „Prominentheitsmarktführer“ interpretiert werden. (Co-Up scheint auf jeden Fall schon einmal deutlich, nennen wir’s, familiärer — sprich: kleiner — zu sein.)
PS: Ich lese übrigens auch regelmäßig den Sportteil der HAZ zum Frühstück. (Am Rande bemerkt. Damit ich hier nicht so gänzlich illiterat wirke, wenn ich außer „Hörensagen“ keine themenbezogenen Quellbelege anzuführen vermag.)
FAZ, Handelsblatt und Welt lese ich nicht, da habe ich nur flott nachgeschaut. (Nur für den Fall, dass es so aussehen sollte, als ob ich die ganze Zeit jeden Textschnippel aufsauge. Manchmal koche ich nämlich auch Kaffee.)