Seitenwechsel

Heute habe ich die Seite gewechselt und mich in die Studierendenposition begeben: Im Rahmen meines Mathematikstudiums durfte ich heute einen Seminarvortrag halten, und das war sehr lehrreich.

Im Vorfeld hatte ich einen aktuellen wissenschaftlichen Artikel erhalten, in den ich mich eigenständig einarbeiten musste, und dessen Inhalte nun präsentiert wurden. Obwohl ich schon häufig vor Publikum etwas erzählt habe, war ich nervös. „Bin ich überhaupt ausreichend vorbereitet? Kann ich alle Fragen beantworten? Was, wenn nicht?“ All diese Dinge gingen mir an der einen oder anderen Stelle durch den Kopf. Ich bin froh, dieses Prozedere (wieder) durchlaufen zu haben. Wenn ich demnächst wieder in die Dozentenrolle schlüpfe, habe ich diese Erfahrung nämlich hoffentlich im Hinterkopf und kann die Studierenden und ihre Situation besser einschätzen. Man lernt zwar auch in der Pädagogik-Theorie, wie wichtig eine ausreichend sichere Umgebung ist (wichtig für die Reflexion), die praktische Erfahrung am eigenen Leib macht man ab einem gewissen Punkt aber selten oder gar nicht mehr – möglicherweise verliert man dann die „Bodenhaftung“. Insofern kann es sicher nicht schaden, sich von Zeit zu Zeit in eine solche „unsichere Lage“ zu begeben und an sich selbst zu beobachten, wie man sich fühlt.

4 thoughts on “Seitenwechsel

  1. Danke für diese Input. Meine Rede.
    Und Jean Pol wird auch stolz sein: Ich meine „unsichere Lage“~“Unschärfe“ und „ausreichend sichere Umgebung“ auch im Kontext von Maslow betrachtbar….

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