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Ich denke kurz nach über „Fortbildungskultur mit und über digitale Medien“

Am Dienstag fand der 68. #EdChatDE zum Thema „Fortbildungskultur mit und über digitale Medien“ statt. Ich war leider selbst nicht dabei, nehme aber den zugehörigen hörenswerten Podcast von Torsten Larbig als Anlass, darüber laut schriftlich nachzudenken.

Was ist mein Bezugspunkt dazu? Natürlich auf jeden Fall das, was ich selbst mache; wie ich selbst mit und über digitale Medien lerne:

  • Ich folge Menschen auf Twitter und beschäftige mich mit ihren Empfehlungen, seien es Texte, Podcasts oder Videos zum Thema digitale Medien.
  • Ich diskutiere zwischendurch immer wieder mal mit Menschen auf Twitter über das Thema. Mal einfach so, manchmal auch im Rahmen des oben genannten #EdChatDE.
  • Ich höre seit einigen Wochen morgens auf dem Weg ins Büro Podcasts zum Thema, beispielsweise Bildung — Zukunft — Technik. Darüber denke ich währenddessen nach und vor allem bei einem Zwischenstopp zum Kaffeetanken. Dabei ist der Podcast dann aber ausgeschaltet.
  • Ich probiere Digitalkrams aus, seien es Werkzeuge oder didaktische Konzepte .
  • Ich verblogge immer wieder hier Gedanken, weil sie sich nicht nur beim Reden allmählich verfertigen, wie es Torsten Larbig über Heinrich von Kleist sagt, sondern auch beim Schreiben.

Sicher gibt’s da auch noch ein paar mehr Sachen, aber die sind mir spontan eingefallen. Nachtrag: Es dreht sich dabei nicht nur um Digitalkrempel, aber er spielt oft eine Rolle. Ich bilde mich sowohl analog zu Digitalia fort als auch mit digitalen Medien zu ganz anderen Inhalten.

Kurioserweise nehme ich bei vielen Personen meines näheren Umfelds aus der Weiterbildungsecke keine Fortbildungskultur mit oder über digitale Medien wahr, sondern von fehlendem Antrieb („Will ich lernen!“ oder „Spannend, EduCamp!“ — es passiert aber nix) über Hilflosigkeit („Ich kann das nicht, es muss mich erst jemand schulen.“) stellenweise gar pauschale Ablehnung („Ich rede lieber mit Menschen.“ oder „Ich brauche das nicht, ich habe das bisher auch nicht vermisst.“). Das irritiert mich durchaus.

Das Internet kann zwar ein Haifischbecken sein, muss es aber nicht.

Das Schreiben in Blogs finde ich einfach, sei es bei Beiträgen oder Kommentaren. Ich habe überhaupt kein Problem damit, meine Gedanken öffentlich zu äußern, mit einigen Ansichten anzuecken und sicher mit manchen Dingen auch falsch zu liegen. Fehler passieren. Für andere ist das aber nicht so einfach. Ich habe den Eindruck, oft steckt so etwas wie Furch davor, sich eine fatale Blöße zu geben: „Was mögen bloß andere über mich denken?“ Oder gar: „Alles was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden.“

Interessanterweise spüre ich gerade selbst etwas in der Richtung, wenngleich weniger stark ausgeprägt. Ich produziere aktuell Minecraft-Videos auf Englisch, unter anderem um meine Sprachfertigkeiten zu verbessern. Das ist quasi komplett selbstgesteuertes Lernen, alles frei zugänglich auf YouTube. Mein Englisch ist wahrlich nicht perfekt. Das ist auch weder ein Drama noch ein Geheimnis. Trotzdem musste ich anfangs ein wenig Überwindung aufbringen, um das mit den Videos durchzuziehen. Fand ich die ersten beiden noch okay, finde ich das letzte wirklich schrecklich; nicht nur wegen der Sprache, sondern weil es komplett „verplant“ und wirr ist. Wer reinschauen möchte:

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Online gestellt habe ich es trotzdem. Ich fand das bereits nicht mehr schwierig. Die Erfahrung mit den ersten beiden Videos hat mir offenbar gereicht, um meine Bauchschmerzen zu vertreiben: niemand, der mich für meine Patzer ausgelacht, hämisch kommentiert oder sonstwie runtergeputzt hätte. Mag noch kommen. Aber bisher habe ich sogar positive Rückmeldungen bekommen, wenngleich eher zum Format und dem gezeigten Bauwerk denn zur Sprache ;-)

Zurück zum Bloggen: Mit dieser neuen Erfahrung kann ich nun erst recht anderen raten, es einfach mal auszuprobieren. Das Internet kann zwar ein Haifischbecken sein, muss es aber nicht. Und Haien kann man notfalls auch ausweichen oder ihnen eins auf die Nase geben.

Was Wirtschaftsinformatik und frei verfügbares Lernmaterial miteinander zu tun haben (können)

In Ausgabe 3/2014 der Zeitschrift Wirtschaftsinformatik und Management ist im Juni ein Beitrag von mir veröffentlicht worden, der dort aus Layoutgründen „Freies Lernmaterial und Wirtschaftsinformatik“ heißt. Wer sich mit OER bereits auskennt, wird darin kaum Neues finden, da der Artikel als Einstieg speziell für WirtschaftsinformatikerInnen gedacht ist. Passend zum Thema stelle ich ihn hier im „Rohformat“ zum Lesen zur Verfügung – danke an den Chefredakteur Peter Pagel!

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