Besser spät als nie: Skype und die Folgen

Besser spät als nie: Es folgt ein kurzer Bericht zu meiner Skype-Session mit Jean-Pol Martin, die ich neulich in meine Vorlesung eingebaut habe.

Meine Studierenden werden in knapp einer Woche zum ersten mal die Methode „Lernen durch Lehren“ (LdL) ausprobieren (müssen) und hatten sich dazu einiges durchgelesen. Jean-Pol, der Entwickler von LdL erklärte sich dazu bereit, sich live in einer Vorlesung per Skype zuschalten zu lassen und Fragen zu beantworten. Das ganze dauerte rund 15 Minuten, hat gut geklappt und führte zu folgenden Erkenntnissen und Folgeüberlegungen:

  • Die Verbindung: Fällt die verfügbare Bandbreite zu knapp aus, empfängt man mit Skype das Gegenüber nur auf der Tonspur, nicht aber mit Bild. Wird beispielsweise eine WLAN-Verbindung gleichzeitig von mehreren Personen genutzt, kann es eng werden wie bei uns. Man sollte daher auf jeden Fall sicherstellen, dass die Daten flüssig übertragen werden können. Es kann also nicht schaden, eine gute LAN-Verbindung zumindest in der Hinterhand zu haben.
  • Das Bild: Benutzt haben wir im Hörsaal die eingebaute Kamera eines EeePC. Das Bild war OK, aber nicht berauschend [Update zur Klarstellung: Beim Testlauf vor der Session hatten wir das Bild. Während der Session haben vermutlich zu viele Leute das WLAN mitbenutzt, und wir hatten nur Ton, siehe oben]. Im Nachgang habe ich eine externe Webcam besorgt, die Logitech QuickCam Pro Webcam für Notebooks. Sie schlägt zwar mit rund 60 Euro zu Buche, dafür erlebt man dann einen Unterschied wie Tag und Nacht: Gestochen scharfes Bild, kein Krisseln, Zusatzfunktionen wie das automatische Fokussieren und Zoomen des Bildes auf den Gesprächspartner – gut investiertes Geld.
  • Der Ton: Damit der Gesprächspartner möglichst viel von dem mitbekommt, was im Raum  vorgeht, kommt man nicht um ein externes Mikrofon herum. Man sollte es möglichst günstig positionieren. Gleichsam soll man auch überall im Raum verstehen können, was vom Gesprächspartner erzählt wird. Gute Lautsprecher sind daher Pflicht – das müssen sicher keine Luxusgeräte sein, aber mit den von mir mitgebrachten „10-Euro-Boxen“ war das Tonerlebnis bei der erforderlichen Lautstärke stellenweise ziemlich blechern.

Wie bereits gesagt, klappte das noch nicht alles reibunglos, aber dennoch gut. Skype scheint ein gutes Mittel zu sein, um ohne größeren technischen Schnickschnack Leute von außen zuzuschalten. Zwar fehlt deren physische Präsenz, dafür sehe ich mindestens zwei Vorteile.

Leute von außen, zum Beispiel aus der Praxis, müssten im Normalfall erst anreisen – gegebenenfalls eine weite Strecke. Das ist anstrengend und kostet viel Zeit, die gerade Praktiker aus Unternehmen nur selten aufbringen können. So können sie sich darauf einstellen, dass sie lediglich für Zeitpunkt x etwa y Minuten einplanen müssen. Ergo dürften die Chancen steigen, dass man externe Beiträge erhalten kann. Der zweite Vorteil liegt schlicht darin, dass durch das Wegfallen der Reise die Umwelt weniger belastet wird – zumindest wenn der Energiebedarf der IT geringer ausfällt.

Und was kann man machen? Da gibt es sicher viele Möglichkeiten. Drei Ideen kamen uns spontan:

  1. Der kurze Vortrag: Der Spezialist erzählt einige Minuten zu einem eng umrissenen Thema.
  2. Die Fragerunde: Der Spezialist beantwortet Fragen aus dem Plenum. Die können zuvor vorbereitet und kundgetan werden, sich aber auch spontan in der Veranstaltung entwickeln.
  3. Die Extremvariante: Der Spezialist leitet die Veranstaltung aus der Ferne – das dürfte aber bei weitem die schwierigste Form sein, die man zuvor ausgiebig erproben sollte.

Ursprünglich hatten wir geplant, die Skype Session gleich per Streaming ins Netz und per Twitter zu begleiten, aber das mussten wir leider aus organisatorischen Gründen ausklammern. Dazu später mehr, denn interessanterweise kann ich in wenigen Minuten eine Vorlesung besuchen, in der eine Twitterwall zum Einsatz kommt.

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