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BetriebswirtschaftsLEHRE 2.0

Unter dem Schlagwort Enterprise 2.0 wird gerade viel diskutiert und geforscht: Was bedeuten soziale Medien für Unternehmen? Lassen sich innerbetriebliche Strukturen und Prozesse damit verbessern? Wie ändert sich die Unternehmenskommunikation nach außen? Oder vielleicht: Warum ändert sie sich nicht? Brauchen Unternehmen einen Chief Listening Officer, damit den Kunden auch mal wirklich zugehört wird (Anleihe bei Gerald Fricke)?

Darum soll es in diesem Blogbeitrag NICHT gehen :-) Aber vielleicht kann man dieses ominöse Web 2.0 ja auch gewinnbringend in der Hochschullehre einsetzen, speziell in betriebswirtschaftlichen Fächern: Alexander Perl und ich haben dazu Erfahrungen gesammelt, die wir am 29.07. in einem Workshop mit Interessierten teilen werden. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir die Außenwelt an der einen oder anderen Stelle auch direkt einbinden können – falls ihr euch also den Termin vormerken möchtet ;-)

Das Beste daraus machen

Willkommens-FlipChart

Willkommens-FlipChart

Für vergangenen Montag hatte ich meinem Seminarkurs angeboten, eine freiwillige Sitzung zum Thema Was ist eigentlich Wissenschaft? zu leiten. Ziel war es, einen ersten Eindruck davon zu vermitteln, was das sein könnte – und so zu erahnen, weshalb wissenschaftliches Arbeiten mit all diesen Merkwürdigkeiten gespickt ist. Zu- bzw. abgesagt hatte trotz entsprechender Bitte leider nur die Hälfte der Seminarteilnehmer. Optimistisch setzte ich darauf, dass von der anderen Hälfte schon noch der eine oder andere aufkreuzen würde, doch unglücklicherweise lag ich falsch und habe das dann mit den zwei Anwesenden anders als geplant durchgezogen.

Das soll hier aber gar kein Jammerbeitrag werden, ich finde den Verlauf zwar schade, aber gar nicht so tragisch: Ich versuche einfach, das Beste daraus zu machen.

Auf der Wikiversity-Seite des Kurses habe ich eine neue Seite angelegt. Dort kann man nun nachträglich schrittweise in etwa das absolvieren, was ich für die Veranstaltung geplant hatte. Es wäre vermutlich eleganter, die einzelnen Bausteine mit unterschiedlichen Instrumenten abzubilden – Nummer 1 etwa hier im Blog – aber auf die benutzte Art und Weise bleibt der Kurs zentral an einer Stelle.

Was offline nicht möglich war: Nun können auch andere mitmachen! Wenn euch das Thema Wissenschaft bzw. wissenschaftliches Arbeiten interessiert, dann schaut doch mal vorbei.

Die Kommunikationsmauer muss weg!

Man freut sich ja immer, wenn das eigene Tun eine gewisse Bestätigung erhält. Diese habe ich gerade indirekt durch Florian Freistetter bekommen, seines Zeichens promovierter Astronom und Wissenschaftsblogger. In einem aktuellen Beitrag berichtet er vom Forum Wissenschaftskommunikation in Mannheim und fasst einen Vortrag zum Thema „Twitter, Foren, Blogs: Chancen und Grenzen neuer Medien“ zusammen, der von Carsten Könnecker gehalten wurde (Chefredakteur bei Spektrum der Wissenschaft).

Er befürwortet es, dass Wissenschaftler immer stärker auch mit Nicht-Wissenschaftlern kommunizieren, obwohl sich dadurch auch seine eigene Rolle als Wissenschaftsjournalist verändert. Die Gesellschaft habe ein Recht darauf zu wissen, was mit öffentlichen Geldern finanziert werde – was ich als Freund von Open Access natürlich ohne zu zögern unterschreiben würde und was auch meinem Selbstverständnis als Öffentlicher Wissenschaftler entspricht. Ein „bestes“ Medium dafür gäbe es jedoch nicht. Jeder müsse für sich einen Weg finden, sei es bloggen, populärwissenschaftliche Vorträge halten oder sich für Kinderunis engagieren. Wichtig dabei sei es, nicht als „Wissenschaftler“ zu kommunizieren, sondern als „Mensch“. Das sehe ich ebenso. Wissenschaftler sollten in meinen Augen Menschen zum „Anfassen“ sein, mit all ihren großen Ideen aber auch kauzigen Seiten und durchaus auch Fehlern – auch wenn dies einige sicher als „mangelnde Professionalität“ interpretieren würden, als Überschreiten einer Grenze zwischen Arbeit und Privatleben. Und wer weiß, möglicherweise bekommt man dafür ja sogar eine Art Gegenleistung, wenn vielleicht auch in „unbarer Münze“.