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Gamification over

Einen weiteren MOOC habe ich absolviert, und er hat mir gefallen. Dass das Thema Gamification inhaltlich für mich interessant sein würde, war mir klar — aber ich kann es ja nicht lassen, auch auf die didaktische Gestaltung. Die war solide! Das wird daran liegen, dass diverse Prinzipien aus Didaktik und Gamification nicht so weit voneinander weg sind, und man merkt, dass Entwickler Kevin Werbach auch umzusetzen möchte, was er erzählt. Practice what you preach. Kevin ist übrigens auf Twitter unterwegs und dort auch ansprechbar.1

Inhaltlich gab es eine angemessen umfangreiche theoretische Einführung dazu, was es denn mit Spielen und Gamification auf sich hat. Von Beginn an machte Kevin klar, dass Gamification nicht heiße, naiv irgendwo Punkte, Badges oder Ranglisten draufzuwerfen und zu hoffen, dass nun alles flutsche. Es gab Rückgriffe auf die Motivationspsychologie, die in die Gestaltungsmöglichkeiten von Spielen mündete:

  • Dynamiken (Beschränkungen, Emotionen, Narrativ, „Voranschreiten“, Beziehungen),
  • Mechaniken (Herausforderungen, Wettbewerb, Kooperation, Feedback, …),
  • Komponenten (Avatare, Punkte, Badges, Quests, Teams, virtuelle Güter, …)

Deren Bearbeitung sollte ähnlich der Gestaltung einer Lehrveranstaltung in dieser Reihenfolge angegangen werden, eher nicht andersherum. Nach diesem Block widmete sich der Kurs möglichen Kontexten und Besonderheiten, etwa der Arbeitswelt oder dem Non-Profit-Bereich, bevor schließlich auf Aspekte wie ethische, moralische oder juristische Schwierigkeiten eingegangen wurde.

https://www.coursera.org/account/accomplishments/verify/2SHGTESQJ7FQ

Das Badge zum Kurs

Die Multiple-Choice-Testfragen waren durchdacht, inhaltlich wie handwerklich. Neben einigen einfachen Fragen gab es knifflige Verständnisfragen. Die Fragen und auch die Antwortmöglichkeiten wechselten mit jedem Versuch, den man unternahm. Es gab nicht jede Woche Tests und damit Abweichungen von einer „Routine“. Besonders schön fand ich die drei schriftlichen Aufgaben, die träges Wissen in Schwung brachten und die im Verlauf des Kurses an Umfang zunahmen (250 Wörter, 500 Wörter und schließlich immerhin 1.500 Wörter), aber auch an Schwierigkeit gewannen. An der letzten Hausaufgabe, bei der es um das Anwenden eines Design-Frameworks für eine Fallstudie ging, habe ich denn auch diverse Stunden gesessen — ich konnte es mir aber auch nicht verkneifen, in zusätzliche Literatur zu stöbern, und bin auch auf passende empirische Fachartikel gestoßen ;-) Pferdefuß bei den Aufgaben: Hier hätten klarere Hinweise für das Peer-Review (durch je fünf Personen pro Aufgabe) gut getan. Sie waren für meinen Geschmack zu schwammig formuliert, gerade für offene Kurse, die typischerweise ja sehr bunt gemischt sind.

Alles in allem ein klasse Angebot, das ich weiterempfehlen kann!

Update am 02.02.2017: Gefiel offenbar nicht nur mir …


Wer sich wundert: In den USA ist es weit verbreitet, auch Profs. mit ihrem Vornamen anzusprechen; eine Gepflogenheit, die mir sehr entgegen kommt. Darum rede ich von Kevin.

Einer geht noch!

Spielautomaten bei Google, DublinVon meiner Teilnahme an den Online-Kursen Fundamentals of Graphic Design und Machine Learning habe ich schon berichtet, zwei Kurse zu Big Data habe ich klammheimlich dazwischen geschoben und ein weiterer geht nächste Woche los, aber einer geht noch!

Am 16. November startet der MOOC Gamification der Pennsylvania University. Er wird mit fünf bis acht Stunden pro Woche veranschlagt und soll bis zum 28. Dezember laufen — mehr habe ich mir noch gar nicht angeschaut. Aber der Dozent twittert!

Wer von euch ist noch dabei? Kostet euch nix.

Get graphical!

gluehbirneVor wenigen Tagen habe ich davon berichtet, dass ich mich zum kostenlosen Online-Kurs „Machine Learning“ angemeldet habe, der von der Stanford University angeboten wird. Heute bin ich beim Stöbern auf der Plattform Coursera dann über einen weiteres Angebot gestolpert, zu dem ich mich spontan eingeschrieben habe. Er heißt „Fundamentals of Graphic Design“.

Wie der Titel vermuten lässt, geht es um die grafische Gestaltung von Texten und Bildern, um damit Inhalte zu transportieren. Sich damit ein wenig besser als nur mit seinem Bauch auszukennen, dürfte nicht schaden — natürlich auch dann nicht, wenn man als Lehrender Material für andere erstellt.

Das Thema interessiert mich aber auch unabhängig davon, ich habe mich schon etwas damit auseinandergesetzt, und vor allem ein Aspekt des Kurses gefällt mir:

The course is designed to be hands-on. The best way to learn about graphic design is to make graphic design, and practice is the best way to develop your skills. Don’t worry about making the right or wrong thing, just MAKE DESIGN!

Machen! Beschränkt ist der Kurs auch nicht auf digitale Medien, sondern es sollen auch analoge Materialien zum Einsatz kommen. Da habe ich zum Glück ja auch wenigstens ein bisschen Übung mit. Bin gespannt, was ich von anderen TeilnehmerInnen peer-reviewen darf, denn das gehört zum Kurs dazu.

Wer vier Wochen lang je fünf bis acht Stunden Zeit findet, kann noch einsteigen! Vielleicht designen wir dann zusammen?

[Update am 27.06.2017] Wer Interesse am Thema hat, findet auf http://www.onlinecoursesreview.org/graphic-design/ noch mehr Hinweise zu passenden Kursen.