Archiv der Kategorie: Offene Wissenschaft

In „Offene Wissenschaft“ veröffentliche ich meine Gedanken zu Forschung und Lehre

Wie sieht ein wissenschaftliches Gutachten aus?

Im August wird in Düsseldorf die Conference on Science and the Internet 2012 stattfinden, zu der Christian Spannagel und ich im Januar einen Vorschlag für einen Vortrag/Artikel eingereicht haben. Heute haben wir Rückmeldung dazu bekommen.

Wenn man Beiträge zu wissenschaftlichen Konferenzen (oder auch bei wissenschaftlichen Zeitschriften) einreicht, werden sie häufig erst einmal von anderen Wissenschaftlern begutachtet. Sie entscheiden, ob der Beitrag angenommen oder abgelehnt wird und geben den Autoren Rückmeldung und Hinweise auf Dinge, die noch beachtet werden sollten. Diese Beurteilungen bekommen Außenstehende normalerweise gar nicht zu Gesicht, und dadurch geht natürlich ein Einblick in die Wissenschaftswelt verloren. Damit man einen Eindruck davon bekommt, wie so etwas aussehen kann, veröffentlichen wir einfach einmal die Kommentare.

Review 1

  • OVERALL RATING: 1 (weak accept)
  • REVIEWER’S CONFIDENCE: 3 (high)
  • Relevance: 4 (good)

Der Vortrag wird höchstwahrscheinlich dem in unserem Doktorandenseminar gehaltenen Vortrag des ersten Autors sehr ähneln, was a priori nicht schlecht sein muss. Ich bin dafür, den Beitrag anzunehmen, möchte aber die Autoren um mehr ‚Wissenschaftlichkeit‘ in ihrem Abstract und in ihrem Vortrag bitten, d.h. um kritische Auseinandersetzung mit z.B. dem Konzept „Open Science“. Es reicht definitv nicht aus, nur über ihre eigenen Erfahrungen mit Wikis, Blogs, Twitter, usw. zu erzählen. Auch wichtig: der Abstrakt muss mindestens 2-3 bereits vorhandene Studien nennen! Fazit: die Autoren biiten, die Submission entsprechend zu überarbeiten bzw. dies bei der Vorbereitung des Volltextes des Artikels zu berücksichtigen.

Review 2

  • OVERALL RATING: 3 (strong accept)
  • REVIEWER’S CONFIDENCE: 4 (expert)
  • Relevance: 5 (excellent)

This promises to spark interesting discussions during the conference. Some thoughts and questions that came to my mind: When scholars open up their work spaces for others to see „research/teaching in the making“ who actually listens to this, watches or reads it? From the point of view of the researcher, permitting access to what would otherwise happen behind closed doors offers opportunities for the general public to further develop their understanding of science. But I wonder how many people (that are not from within the same field) actually seize these opportunities. I think the paper could benefit from a discussion of an „audience“ perspective.

Review 3

  • OVERALL RATING: 2 (accept)
  • REVIEWER’S CONFIDENCE: 2 (medium)
  • Relevance: 4 (good)

The authors describe the concept of „Open Science“, which they frame as a participatory process that brings together institutionalized science and civil society. They begin by criticizing current approaches to science communication in the mass media, which they see as unidirectional and too narrowly focused on explaining the outcomes of scientific research to lay audiences, rather than involving the general public in the framing of research agendas. I agree strongly with the authors‘ suggestion to describe failure as a natural part of the scientific process — this may indeed further public understanding of science in a considerable way.

In its current form the paper could do more to a) systematically define Open Science and contrast it with the current, „closed“ scientific paradigm and b) critically reflect what the shortcomings of the proposed and rather idealized new direction of science could be (e.g. What happens to those citizens who aren’t digitally literate? Will research agendas be subjected to (digital) mob rule? Etc). Finally, a discussion of the broader policy dimension of Open Science would be greatly appreciated (How could Open Science be incentivized?).

Der Vorschlag wurde in Summe angenommen :-) Klar, so etwas veröffentlicht man lieber als negative Botschaften, aber man erhält natürlich auch Absagen! Davon bekommt man dann als Außenstehender gar nichts mit, man sieht immer nur die schönen Ergebnisse. Das verzerrt das Bild von der Wissenschaft und von Wissenschaftlern. Vor zwei Jahren habe ich beispielsweise einen Beitrag verfasst, der abgelehnt wurde. Die Rückmeldung sah da so aus:

Review 1

  • Overall rating: -1 (weak reject)
  • Originalität des Themas (Stellt der Beitrag etwas Neues dar?) 2 (gering)
  • Technische Qualität (Genügen der Ansatz und die Methode wissenschaftlichen Ansprüchen?) 2 (gering)
  • Lesbarkeit des Beitrags (Wie verständlich ist die Darstellung?) 3 (durchschnittlich)

Das Paper beschreibt ein Verfahren zur schrittweisen Einführung eines Wikis in Hochschulseminaren, basierend auf Erfahrungen im Einsatz mit Wikis an der TU Braunschweig.

Der Beitrag ist solide formluiert und theoretisch gut mit entsprechenden Referenzen begründet.

Er soll eine Anleitung zur Einführung von Wikis in Seminaren an der Hochschule bieten.
Aus technischer wie auch wissenschaftlicher Sicht bietet der Beitrag wenig Neues und auch die Schritte zur Einführung eines technischen Hilfsmittels, wie es ein Wiki ist, wirken eher intuitiv, weshalb der Beitrag hier keine große Relevanz besitzt. Dies betrifft zumindest die ersten der beiden beschriebenen Schritte. Der dritte Schritt, das Wiki nach außen zu öffnen und so „transdisziplinäre Wissensentstehung zu fördern“ erscheint zwar weniger intuitiv, ist jedoch auch laut Aussage des Papers wenig erfolgversprechend. Verwirrend ist hier vor allem, dass die Autoren im Paper zunächst davon ausgehen, dass das Problem in diesem Szenario die Gefahr ist, dass die eigenständige Leistung der Seminarteilnehmer verloren geht.
Ich würde intuitiv erwarten, dass die Gefahr keine Außenstehenden für das Seminar zu gewinnen zu können weitaus größer ist. Zumal ein Wiki rein technisch die Möglichkeit bietet, die Beiträge der einzelnen Studenten zu kontrollieren.

Andere Ergebnisse aus dem Einstz des Wikis neben dem beschriebenen schrittweisen Verfahren, z.B. was die Akzeptanz des Wikis oder einen Effekt auf das Seminar oder die Arbeiten der Studenten selbst betrifft, fehlen.

Eine Betrachtung verwandter Arbeiten aus dem Bereich des Einsatzes von Wikis in e-Learning orientierten Szenarien findet ebensowebig statt, obwohl hier zahlreiche Arbeiten und Erfahrungen existieren.

Kritisch sehe ich zudem, dass der Begriff Wiki stellenweise mit „Web2.0“ gleichgesetzt wird. In Abschnitt 1 wird bspw. der Einsatz eines Wikis unter anderem damit begründet, dass die Studierenden sich bei Verwendung eines Wikis (welches im gegebenen Szenario einen sehr kleinen Nutzerkreis hat) mit den Gefahren und Potenzialen des „Web2.0“ auseinandersetzen und entsprechende Kompetenzen erwerben können. Diese Aussage sollte ggf. entsprechend relativiert werden.

Review 2

  • Overall rating: 0 (borderline paper)
  • Originalität des Themas (Stellt der Beitrag etwas Neues dar?) 2 (gering)
  • Technische Qualität (Genügen der Ansatz und die Methode wissenschaftlichen Ansprüchen?) 2 (gering)
  • Lesbarkeit des Beitrags (Wie verständlich ist die Darstellung?) 4 (hoch)

Das Beitrag motiviert den Einsatz von Wikis in Seminaren mit der Notwendigkeit innerhalb des Studiums Teamfähigkeit und die Fähigkeit zur kooperativen Erstellung von Wissensdokumenten zu vermitteln. Als geeignete Mittel werden Wikis angesehen. Der Beitrag beschreibt drei unterschiedliche Stufen des Einsatzes von Wikis, die allerdings zumindest in Stufe 1 und 2 naheliegend sind. Die Stufe 3, die Öffnung des Wikis für die Öffentlichkeit ausserhalb des Seminars, erscheint innovativ basiert aber ganz wesentlich auf Arbeiten u.a. von Spannagel.

Die Schwächen des Beitrags sehe ich im Wesentlichen in drei Punkten:

  1. Alternative Ansätze zum Training der kooperativen Texterstellung werden nur unzureichend betrachtet und nicht mit dem eigenen Ansatz verglichen.
  2. Eine belastbare vergleichend Evaluation der Ansätze bzw. Beschreibung der Erfahrungen und Aussagen zur Akzeptanz durch die Studierenden fehlt.
  3. Erfahrungen aus anderen Projekten/Veröffentlichungen die Wikis in der Lehre einsetzen werden nicht dargestellt und in die Diskussion einbezogen.

Der Beitrag ist gut lesbar, gut struktuiert und theoretisch gut begründet. Der Titel gibt den Inhalt des Beitrages nicht vollständig wieder. Meines Erachtens sollte der Aspekt des Trainings der Teamfähigkeit oder kooperativen Texterstellung berücksichtigt werden.

Review 3

  • Overall rating: -1 (weak reject)
  • Originalität des Themas (Stellt der Beitrag etwas Neues dar?) 2 (gering)
  • Technische Qualität (Genügen der Ansatz und die Methode wissenschaftlichen Ansprüchen?) 2 (gering)
  • Lesbarkeit des Beitrags (Wie verständlich ist die Darstellung?) 3 (durchschnittlich)

Der Artikel behandelt den Einsatz von öffentlichen Wikis in der Lehre unter der Fragestellung, ob hierdurch Teamarbeit und das Erstellen gemeinsamer Arbeiten geschult und bewertet werden kann. Ferne wird die Öffnung für Mitarbeit von externen Quellen betrachtet. Mangels aktiver Teilnehmer musste diese Fragestellung ausgeklammert werden.
Insgesamt bleiben leider die Fragestellungen und deren Beantwortungen an vielen Stellen nur an der Oberfläche
und betrachtet beispielsweise die Bewertung von Arbeiten anhand des Entsteheungsprozesses, wofür Wikis durchausgeeignet wären, nicht ausreichend. Auch eine gezielte Befragung der Teilnehmer
der Studie wird nicht angeführt. Diese Evaluation wäre für eine eigene Bewertung zum Einsatz von Wikis sehr hilfreich
gewesen.

Review 4

  • Overall rating: 1 (weak accept)
  • Originalität des Themas (Stellt der Beitrag etwas Neues dar?) 3 (durchschnittlich)
  • Technische Qualität (Genügen der Ansatz und die Methode wissenschaftlichen Ansprüchen?) 3 (durchschnittlich)
  • Lesbarkeit des Beitrags (Wie verständlich ist die Darstellung?) 4 (hoch)

Der Beitrag beschreibt den Einsatz von Wikis in Seminaren. Er ist gut geschrieben, gut aufgebaut und nethält einige innovativen Bezüge, auch wenn die Umsetzung heutzutage nicht mehr absolut neu ist und es dafür viele Beispiele an Hochschulen gibt und Publikationen vorliegen, die der Autor leider zum Teil an einigen zentralen Fragestellungen zur Wikinutzung in Seminaren nicht aufnimmt (s.u.). Auch wenn die Fundierungen gut sind und wissenschaftlichen Bezüge, so bleiben daher einige Fragen zur Umsetzung offen. Schnell behebbar ist die Frage: Was ist mit Gruppe gemeint im ersten Satz in 2.1, die gesamte Teilnehmergruppe eines Seminars oder eine Kleingruppe im Seminar, vielleicht hier das soziale Setting noch genauer spezifizieren, denn beides ist möglich.

Gut herausgearbeitet wurden die Vor- und Nachteile im den Abschnitten 2.1 und 2.2, doch werden aktuelle Publikationen zur Wiki Nutzung in Seminaren nicht oder kaum aufgegriffen. Daher wird auf einzelne Aspekte nicht eingegangen, die in anderen Publikationen zur Sprache kommen. Beispielsweise schreiben Studierende nicht unbedingt in ein Wiki, sondern stellen oftmals nur fertige Werke ins Netz. Der Prozess „Als zweite Stufe kann der Lehrende daher dazu übergehen, nicht bloß die Endfassung der Arbeit zu beurteilen. Ein Wiki erlaubt es ihm vielmehr, den gesamten Entstehungsprozess zu begleiten, jederzeit einen Blick auf die Arbeit zu werfen und so Probleme frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf einzugreifen.“, auf dessen Vorteile eingegangen wird, findet eben genau oftmals nicht statt und muss über Abgabetermine und Meilensteine initiiert werden. Schön wäre, wenn der Autor hier über konkrete Erfahrungen und Evaluationsergebnisse oder Beobachtungen in seinen Seminaren berichten würde, wie wurde das in Braunschweig gelöst? Trat das Phänomen nicht auf? Ebenso Phänomene, dass Teilnehmende sich nicht gegenseitig einfach so Texte überschreiben, wie die Wikipedia-Forschung und Erfahrungen aus der Praxis zeigen (Vgl. Untersuchungen von Christian Stegbauer zu Wikipedia, die in eLearning-Seminaren bestätigt wurden. Auch die Gutachterin beobachtet dies regelmäßig in Seminaren, in denen Wikis zum Einsatz kommen – wie wird damit umgegangen, tritt dieses Phänomen auf? Hier fehlen leider Evaluationsergebnisse oder Beobachtungen der Autor berichtet hier nur wenig zum konkreten Verlauf in der Praxis. Der Anfang des Papiers ist wirklich gut und fundiert, hinten lässt es den erwarteten Praxis-/Evaluationsteil vermissen. Gut ist jedoch das Abwägen der Vor- und Nachteile, die kritische Debatte, ob Studierende es tatsächlich auch nutzen, unter welchen Bedingungen und ob es – um das Fazit mit dem Beginn des Papers zu verknüpfen – auch die Teamkompetenz steigert, bleibt jedoch offen.

Was mir speziell bei diesen Gutachten auffiel, war die durchaus konstruktive und für mich vollkommen nachvollziehbare Kritik – und als jemand, der sich damals nur nebenbei mit dem Thema E-Learning beschäftigt hatte, war ich schon stolz, keinen kompletten Verriss bekommen zu haben.

Ich selbst habe also eher positive Erfahrungen mit Gutachten gemacht, aber von Kollegen weiß ich, dass das ganz anders aussehen kann. Sie klagen mitunter über widersprüchliche Gutachten (der eine findet einen Teil grausig, der andere lobt ihn), Pauschalkritik, Antwort in zwei, drei knappen Sätzen oder irgendwie unvereinbare Hinweise („Gehen Sie ausführlicher auf diesen und jenen Aspekt ein, aber überschreiten Sie auf keinen Fall die vorgegebene Zeichenzahl“).

Wie sieht eure Erfahrung damit aus?

Why do we fall, sir? So we might learn to pick ourselves up.

Vor data-epi-spacing einer data-epi-spacing Weile data-epi-spacing habe data-epi-spacing ich data-epi-spacing eine data-epi-spacing Einladung data-epi-spacing zur data-epi-spacing Learntec-Messe data-epi-spacing in data-epi-spacing Karlsruhe data-epi-spacing angenommen data-epi-spacing und data-epi-spacing dort data-epi-spacing Ende data-epi-spacing Januar data-epi-spacing schließlich data-epi-spacing einen data-epi-spacing kurzen data-epi-spacing Vortrag data-epi-spacing zum data-epi-spacing Thema data-epi-spacing Lernen data-epi-spacing im data-epi-spacing Enterprise data-epi-spacing 2.0 data-epi-spacing gehalten. Kernbotschaft data-epi-spacing sollte data-epi-spacing sein, data-epi-spacing dass data-epi-spacing webzwonullige data-epi-spacing Dienste data-epi-spacing dabei data-epi-spacing helfen data-epi-spacing können, data-epi-spacing mehr data-epi-spacing als data-epi-spacing bloßes data-epi-spacing Fachwissen data-epi-spacing anzusammeln, data-epi-spacing ihr data-epi-spacing Einsatz data-epi-spacing aber data-epi-spacing mehr data-epi-spacing bedeutet, data-epi-spacing als data-epi-spacing bloß data-epi-spacing Technik data-epi-spacing im data-epi-spacing Unternehmen data-epi-spacing einzuführen.

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data-epi-spacing

Selbstkritisch data-epi-spacing wie data-epi-spacing ich data-epi-spacing bin, data-epi-spacing muss data-epi-spacing ich data-epi-spacing mich data-epi-spacing fragen: data-epi-spacing Ist data-epi-spacing diese data-epi-spacing Botschaft data-epi-spacing angekommen? data-epi-spacing Keine data-epi-spacing Ahnung. data-epi-spacing Aber data-epi-spacing wenn data-epi-spacing ich data-epi-spacing die data-epi-spacing Reaktionen data-epi-spacing der data-epi-spacing Anwesenden data-epi-spacing richtig data-epi-spacing deute, data-epi-spacing bin data-epi-spacing ich data-epi-spacing wohl data-epi-spacing zu data-epi-spacing abstrakt data-epi-spacing geblieben data-epi-spacing und data-epi-spacing hätte data-epi-spacing anschaulicher data-epi-spacing werden data-epi-spacing müssen. data-epi-spacing Von data-epi-spacing daher data-epi-spacing war data-epi-spacing mein data-epi-spacing Vortrag data-epi-spacing nicht data-epi-spacing so data-epi-spacing gut, data-epi-spacing da data-epi-spacing er data-epi-spacing am data-epi-spacing Publikum data-epi-spacing vorbei data-epi-spacing ging. data-epi-spacing Vielleicht data-epi-spacing macht data-epi-spacing der data-epi-spacing kurze data-epi-spacing Artikel data-epi-spacing aus data-epi-spacing BILDUNGaktuell data-epi-spacing 1/2012 data-epi-spacing (S. data-epi-spacing 6-7) die data-epi-spacing Absicht data-epi-spacing ein data-epi-spacing wenig data-epi-spacing deutlicher…

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Why data-epi-spacing do data-epi-spacing we data-epi-spacing fall, data-epi-spacing sir? data-epi-spacing So data-epi-spacing we data-epi-spacing might data-epi-spacing learn data-epi-spacing to data-epi-spacing pick data-epi-spacing ourselves data-epi-spacing up.
(Alfred data-epi-spacing Pennyworth, data-epi-spacing „Batman data-epi-spacing Begins“)

Was Studierende über LdL denken

Gerade eben endete ein Planspiel-Seminar, das ich an der Uni als Blended-Learning-Veranstaltung konzipiert und angeboten habe. Dazu werde ich bei Gelegenheit noch einen längeren Text verfassen.

Ganz interessant scheint es mir aber, vorab schon ein paar Erfahrungswerte zu einem bestimmten Aspekt festzuhalten: Jeder Teilnehmende musste an einem von vier 90-minütigen Präsenzterminen einen 40-Minuten-Block übernehmen, an dem es ein vorab bearbeitetes Thema vorzustellen galt – mittels LdL!

LdL - mit Lego

LdL - mit Lego (Foto: Eduard Wagner)

Die Bedingungen waren gar nicht so gut: Die Studierenden kannten LdL nicht, sondern nur klassische Seminare mit Vorträgen und nachgelagerter Diskussion; entsprechend habe ich Material zur Verfügung gestellt und auch angeboten, bei der Vorbereitung des Termins zu beraten. Etwa die Hälfte hat das wahrgenommen. Selbst habe ich die Methode von Jean-Pol Martin auch noch nicht sooo oft verwendet, so dass ich mich selbst noch als Anfänger bezeichnen würde. Und da ich das Seminar in zwei Gruppen eingeteilt habe und mich natürlich nicht teilen konnte, musste ich mangels Verstärkung beim ersten LdL-Termin zwischen zwei Räumen springen. Nicht schön. Danach haben zwei meiner Kollegen im Wechsel eine der Gruppen übernommen und selbst erste Erfahrungen mit LdL gesammelt. Danke dafür! Hinzu kam, dass jeder Studierende wirklich nur einmal dran war und selbst gar nicht experimentieren konnte, was er oder sie selbst bei einer späteren Sitzung besser machen könnte.

So, und nun sollen aber gar nicht meine Eindrücke zu im Raum stehen, sondern die der Studierenden. Mein Konzept des Seminars sieht nämlich vor, dass jeder am Ende für sich auf einer Textseite seinen persönlichen Lernerfolg reflektiert: Was wollte ich lernen? Was hat sich davon erfüllt? Was war für mich schwierig? Was kann ich jetzt (besser)? Woran will ich künftig arbeiten?

Einige haben explizit ein paar Zeilen zu LdL eingebaut, obwohl Rückmeldung zum Seminar gar nicht vorgesehen war. Ich führe die Passagen einfach einmal unkommentiert und ungeschönt auf…

Feedback Nr. 1
Was ich am Seminar cool fand waren die Seminarvorträge mit der LDL-Methode. Das war echt eine gute Erfahrung und hat mir aus der Sicht beider Seiten (Seminar halten und mitmachen) Spaß gemacht.

Feedback Nr. 2
Zum Anderen waren die Ausarbeitungen und Vorstellungen der Managementtools aufgrund ihrer Interaktivität viel einprägender als die üblichen Monologe bei Standardseminararbeiten.

Feedback Nr. 3
Viele Dinge die man sonst nicht hinterfragt und für gegeben hält – kann man durchaus anders betrachten und Neues ausprobieren. (LdL. Präsentationsformen, usw.) – in der Hinsicht war das Seminar sehr gut.

LdL - mit Mind Map

LdL - mit Mind Map

Feedback Nr. 4
Meine Fähigkeiten im Präsentieren wurden durch die Strategiepräsentation und vor allen Dingen mit der Methode Lernen durch Lehren neue Varianten und Ansätze hervorgebracht. Dies war für Zuhörer und Vortragenden gleichermaßen von Vorteil, da man sich direkt durch die Anwendung des vermittelten Wissens, da selbige beim Anwenden einsetzt und somit gleich festigt. Ich werde dies in Zukunft häufiger einsetzen.

Feedback Nr. 5
Nach eben jener Veranstaltung war ich ziemlich angetan vom Lernen-durch-Lehren- Ansatz. Ich hatte es zuvor nicht für möglich gehalten, dass da so viel drin steckt. Enttäuscht hat mich aber zunächst die konkrete Umsetzung an den Terminen der Seminararbeitsvorstellungen meiner Kommilitonen. Mir schien, als sei nicht allzu viel bei den anderen rumgekommen. Der ein oder andere hat sich zwar noch bemüht, insgesamt war es dann aber doch eher Gewürge als eine Wissensvermittlung – die meisten Termine hätte ich mir wirklich sparen können. Und dann war ich entschlossen, nicht auf den gleichen Pfaden zu wandeln. Aber ich musste sehr schnell merken, dass ich das selber nicht wirklich besser hinbekommen sollte. Meine Vorstellung davon, wie die dreiviertel Stunde ablaufen sollte bewegte sich doch noch ziemlich weit entfernt von der Wirklichkeit. Das Coaching hat mir dabei an vielen Stellen gute Hinweise zur Verbesserung gegeben. Ich fürchte allerdings, dass es den meisten anderen aus meiner Gruppe nicht ganz so ergangen ist, da sich deren Coaching hauptsächlich auf die Inhalte, nicht auf das eigentliche Präsentieren bezog.
Unterm Strich habe ich wohl am meisten über das Präsentieren gelernt – auch Negativbeispiele sind lehrreich. Viele Sachen waren mir gar nicht bewusst, weil es nie verlangt wurde. Ich muss zugeben, mir bei bisherigen Präsentationen herzlich wenig Gedanken gemacht zu haben, wie ich meinem Publikum den Stoff bestmöglich vermitteln kann. Aber das ist ja der eigentliche Sinn und Zweck des Ganzen. Schließlich mache ich das ja nicht für mich, sondern für die anderen. Wie schwierig das sein kann und welcher Vorbereitung das tatsächlich bedarf kann ich jetzt zumindest schon sehr viel mehr erahnen, als zu Beginn des Seminars.

LdL - mit SWOT-Analyse

LdL - mit SWOT-Analyse (Foto: Eduard Wagner)

Feedback Nr. 6
Bei der Vorstellung der Planungsthemen an den Montagen gefiel mir die Methode „Lernen durch Lehren“ sehr gut. Dadurch, dass die einzelnen Themen nicht nur in einer großen Runde vorgetragen wurden, sondern in einer kleinen Gruppe in Form von Gruppenarbeiten und Diskussionen vertieft wurden, ist der Lerneffekt viel größer. Ich habe aus diesem Seminar viel mehr mitgenommen. Der Effekt wäre sicherlich noch größer gewesen, wenn ich es jedes Mal geschafft hätte, vorher die Ausarbeitungen zu lesen, aber dennoch kann ich dieses System der Lehre nur befürworten.

Feedback Nr. 7
Auch muss ich zugeben (ich bin eher vortragsscheu), dass die Strategiepräsentation sehr geholfen hat, sich einen Kopf über eben eine vernünftige Strategie zu machen. Genauso sieht es bei den LdL-Vorträgen aus: Klar haben alle die Ausarbeitung gelesen, aber interaktiv kann man eben Fragen auch besser klären, zumal man ja auch zu der Gruppe gehört, denen man etwas beibringen möchte und es dadurch eher ungezwungener und unproblematischer wird, als wenn jemand vorne steht, der einem auch sonst immer Aufgaben gibt und einfach alle Ausarbeitungen vorträgt. Zudem waren die Themen, die vorgestellt wurden, meiner Meinung nach alle auch sehr Interessant.