MOOC again: Zwischenbilanz

Wir schreiben nach drei Wochen die Halbzeit des xMOOC A Beginner’s Guide to Irrational Behavior von Dan Ariely – Zeit für ein kurzes Zwischenfazit. Insgesamt sind meine Erfahrungen deutlich besser als bei meinem ersten xMOOC-Versuch.

Die Videos werden aufwändig produziert, ich schaue sie gern. Ariely beschreibt oft zunächst Probleme, stellt Fragen nach einer möglichen Erklärung und erläutert dann die Experimente, mit denen er versucht hat, den Antworten auf die Spur zu kommen. Anschaulich wird das Ganze durch Alltagsbeispiele, mitunter auch persönliche von Ariely.

Im Forum der Plattform wird recht viel diskutiert, die Betreuung durch die KursbegleiterInnen scheint gut zu funktionieren. Überhaupt werden bei diesem Kurs mehr Gelegenheiten zur Interaktion geboten. Lerngruppen organisieren sich etwa per Google Hangout, es gab über die Plattform sogar eine Sprechstunde mit Ariely.

Was mir jedoch auch an diesem Kurs nicht gefällt, sind die Quiz-Fragen. Das Test-Design ist besser, einige Fragen sind tatsächlich etwas kniffeliger, viele fragen aber bloß Fakten ab. Das können etwa Phrasen aus den Videos sein oder so etwas wie „Wie viel Prozent der Amerikaner glauben, dass Organspende eine tolle Sache ist?“ – eine Zahl, die in einer der zu lesenden Studien genannt wurde.

Damit wären wir beim nächsten Punkt: Den Umfang der durchzuarbeitenden Literatur fand ich in Woche 1 und 2 völlig in Ordnung, in Woche 3 war es aber hart. 70 Seiten wissenschaftlicher Texte in englisch lesen sich nicht mal eben so. Inklusive Videos schauen und Tests bearbeiten haben die veranschlagten 7-10 Stunden haben bei mir vielleicht gerade so genügt, dafür habe ich aber alles Zusätzliche wie Stöbern in den Foren oder Ansehen der zusätzlichen Videos weggelassen. Für diese Woche sind es dann knapp 90 Seiten… Natürlich, ich könnte bloß querlesen, den Methodenteil auslassen (es werden in den Quizzes jedoch auch Fragen dazu gestellt) oder nur einen Blick auf die Ergebnisse werfen, aber wozu dann die Originalquellen lesen? Hätten dann nicht die zusammenfassenden Bücher von Ariely genügt? Die sind deutlich besser verständlich. Was aus meiner Sicht helfen würde, wären begleitende Aufgaben zu den Texten oder Hinweise dazu, auf was besonders geachtet werden soll.

Nun gut, ich bin gespannt auf die Hausarbeit, für deren Anfertigung der Zeitraum vom 18. bis 25. April angesetzt ist: 500-800 Wörter, in denen wir ein problematisches Verhalten unserer Wahl beschreiben, einen Bezug zu einer Theorie oder einem Effekt aus dem Kurs herstellen und eine neue Lösung für das Problem vorschlagen. Mal sehen, was mir dazu einfallen wird.

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