Bloggen hilft beim Denken

Derzeit laufen die Vorarbeiten für meinen Beitrag für die Tabu-Tagung der Gesellschaft für Hochschulforschung, wobei es zwei größere Hürden zu überwinden gilt.

Erstens: Mein Vorschlag muss überhaupt angenommen werden. Die Rückmeldung dazu soll es am 17. Februar geben, das heißt ein bisschen muss ich mich noch gedulden.

Zweitens: Ich brauche InterviewpartnerInnen, die mir Auskunft darüber geben, was es ihnen schwierig macht, an der Uni gut zu lehren – und das speziell mit Blick auf ihre Vorgesetzen. Heikle Sache. Es hat sich aber schon letzte Woche abgezeichnet, dass ich diese Hürde wohl genommen habe. Nach meiner Anfrage hatte ich binnen 24 Stunden schon sieben Zusagen, und insgesamt sind neun zusammengekommen. Vielen Dank an alle, die sich dafür bereiterklärt haben!

Für mein kleines Vorhaben ist das schön, mich stimmen die Rückmeldungen allerdings auch nachdenklich. Ich habe 85 Personen angeschrieben, von denen acht für Interviews bereitstehen. Gut zehn Prozent der angeschriebenen wissenschaftlichen MitarbeiterInnen scheinen also mindestens kleine Probleme für ihre eigene Lehrtätigkeit zu sehen, die durch ihre Vorgesetzten bedingt sind. Genaueres weiß ich nach den Interviews, also ist es jetzt nicht an der Zeit für Schwarzmalerei.

Was aber offen bleibt: Wie viele haben Schwierigkeiten, wollen sich aber trotz eines anonymen Verfahrens nicht dazu äußern? Aus persönlichen Gesprächen weiß ich nämlich, dass einige wirklich arge Zustände erdulden müssen, und genau diese Personen haben sich nicht bei mir gemeldet. Desinteresse? Keine Zeit? Furcht vor Repressalien? Hoffnungslosigkeit? Ursache unbekannt. Vielleicht sollte ich dazu noch eine kurze anonyme quantitative Erhebung machen als Gegenprobe? Dieser Gedanke kam mit gerade beim Schreiben dieses Beitrags. Insofern schlussfolgere ich: Bloggen hilft (mir) beim denken.

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